2.12.0 - Hausschwammsanierung :
Holz wird sowohl in der freien Natur als auch im
bearbeiteten und unverbauten Zustand vorwiegend durch Holzzerstörende
Pilze und / oder Holzzerstörende Insekten abgebaut. Da sowohl Pilze
als auch Insekten artspezifische Ansprüche an das Substrat haben
und damit optimalen Lebensbedingungen folgen, ist sehr entscheidend auf
welche Weise eine Sanierung durchgeführt wird.
Es dabei zu erwähnen, dass jede Pilz- oder Insektenart sich in spezifischen
Bereichen optimal vermehren kann. Hausschwamm kann sich besonders gut
in feuchten Umgebungen ansiedeln. Das tückische daran ist, dass Pilze
(wie auch Hausschwamm) sich mit Hilfe von Sporen (geschlechtlich) oder
durch Abschnürung von Endzellen (Konidien - ungeschlechtlich) vermehren.
Hier achten wir auf grösste Sauberkeit. Bevor mit der Sanierung begonnen
wird, stellen wir erst einmal mit Hilfe labortechnischer Untersuchungen
fest was für eine Pilzart das Bausubstrat befallen hat.
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Ist die Art des
Holzschädlings erkannt, können wir anfangen die Ursache
zu erforschen. Meistens sind bautechnische oder Umwelttechnische Umstände
für einen Befall verantwortlich. Nach der Analyse der Ursachen
des Befall's erstellen wir ein Gutachten mit Kostenvoranschlag
für die Sanierung. |
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Echter Hausschwamm
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Querschnitt durch ein ausgebautes Kastenfenster. Im Hohlraum zum Mauerwerksanschlag
ist der echte Hausschwamm gewachsen, hat das Holz von hinten her abgebaut
und verursachte diese Krümmung. |
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Echter Hausschwamm wächst hier hinter der Vorhangleiste. Ausgang
ist der desolate Dachfuss. Die Infektion wird auch durch Niederschlagswasser,
mit nach unten in die Holzbalkengeschossdecken verschleppt. |
Der echte Hausschwamm - Serpula lacrymans
- kann mehrere Meter lange Stränge, sogenannte Rhizomorphen, ausbilden,
die für den Wasser- und Stofftransport dienen. Diese Pilzstränge durchdringen
Erdreich und Mauerwerk problemlos. Der echte Hausschwamm ist auf die Zerstörung
verbauten Holzes spezialisiert. Er gilt als der gefährlichste Holzzersetzer.
Der echte Hausschwamm nimmt seinen Ausgang von
feuchten Stellen im Gebälk oder ähnlichem und baut zunächst das Holz in
der Umgebung der Infektionsstelle ab. Das weitere zerstörerische Wachstum
erfolgt über Myzelfilz und Rhizomorphen. Der echte Hausschwamm kann nun
auch trockenes Holz befallen, da er über das Myzel Wasser zu den Zersetzungsorten
hin transportieren kann. Der Pilz kann ganze Häuser zum Einsturz bringen.
Der echte Hausschwamm befällt sowohl Hartholz als auch Weichholz und ist
ein sogenannter Braunfäule-Erreger, was an einem grobgliedrigen Würfelbruch
des befallenen Holzes sichtbar wird. Der Fruchtkörper des echten Hausschwammes
ist rotbraun mit weißem Rand. Er kann entweder kreisförmig oder ellipsenförmig
sein. Der echte Hausschwamm gilt als der gefährlichste und am schwierigsten
zu bekämpfende Bauholzpilz.
Bei einem Befall durch den echten Hausschwamm
ist eine fachgerechte Sanierung zwingend erforderlich. Der Pilz muss durch
geeignete, erprobte Maßnahmen vollständig abgetötet werden, um eine weitere
Verbreitung zu verhindern. Die Ursache für den Pilzbefall ist zu ermitteln,
die Quelle der Feuchtigkeit zu finden. Ohne die nötige Sachkenntnis ist
eine erfolgreiche Sanierung nicht durchführbar.
Die Identifikation erfolgt anhand mykologisch signifikanter
makroskopischer und mikroskopischer Merkmale des Fruchtkörpers, des Hymenium
und der Sporen.
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